Wissenschaft/Forschung

Soziale Medien spielen heute in einer Vielzahl von Bereichen eine wesentliche Rolle, insbesondere im Wissensmanagement in Unternehmen und als Ergänzung zu klassischen Medienangeboten. Vorteile sozialer Medien sind insbesondere die einfache Benutzbarkeit, die Fokussierung auf den Menschen und seine Kommunikationsbedürfnisse, und die Kollaboration auch über Distanzen hinweg. Dadurch entsteht eine Vielzahl von Inhalten, die für Unternehmen von großer Bedeutung, jedoch meist sehr unstrukturiert und schwierig auffindbar sind.

Auf der anderen Seite entwickeln sich im Umfeld des so genannten Semantic Web eine Reihe von Technologien, welche die Verknüpfung und Strukturierung von Informationen erleichtern und insbesondere die Suche verbessern. Semantische Technologien sind jedoch für Anwender und auch Entwickler derzeit noch kompliziert zu verwenden. Im Rahmen des von der EU im 7. Rahmenprogramm geförderten Projekts KiWi entwickelte die Gruppe „Knowledge and Media Technologies“ der Salzburg Research Forschungsgesellschaft in Zusammenarbeit mit sechs internationalen Partnern eine Plattform, welche soziale Medien um semantische Technologien ergänzt und die Vorteile beider Ansätze verknüpft. Ziel ist es,Entwicklern von Anwendungen im Bereich soziale Medien eine Reihe von Funktionalitäten zur Verfügung zu stellen, welche die Verknüpfung und KiWi – eine Plattform für Semantische Soziale Medien Strukturierung sowie das Auffinden von Informationen wesentlich erleichtern. KiWi bietet dazu u. a. folgende erweiterte Funktionalitäten:
 

  • Speicherung und Indexierung von Inhalten und beliebigen Metadaten für Suche, Navigation, Visualisierung und Reasoning. KiWi unterstützt dabei sowohl Transaktionen als auch die Versionierung von Inhalten und Metadaten.
  • Unterstützung von RDF und OWL Ontologien sowie SKOS Thesauren zur Einbettung von Inhalten in einen semantischen Kontext.
  • Eine semantische Suche, welche es erlaubt sowohl über Inhalte als auch über Metadaten zu suchen. Mit Hilfe einer facettierten Suche wird der Benutzer anhand der Metadaten bei der Einschränkung des Suchergebnisses unterstützt.
  • Regelbasiertes Reasoning, mit Hilfe dessen aufgrund bestehender Metadaten und benutzerdefinierter Regeln zusätzliche Informationen abgeleitet werden können.
  • Informationsextraktion zur Unterstützung des Benutzers bei der Verknüpfung, Strukturierung und Annotation von Inhalten.
  • Empfehlungen und Personalisierung aufgrund der im System vorhandenen Metadaten.

Eine vollständige Liste der Funktionalitäten befindet sich auf der unten angegebenen Webseite. Auf Basis der KiWi Plattform wurden im Rahmen des Projekts mehrere Anwendungen realisiert, u. a. ein semantisches Wiki für das Projektmanagement,
ein kartenbasierter Nachrichtenatlas (TagIT), ein Kunstportal sowie eine Anwendung für das Ideenmanagement in Unternehmen. Die KiWi Plattform ist in Java EE entwickelt und steht interessierten Entwicklern unter http://www.kiwi-community.eu als Open
Source Software zum Download zur Verfügung.
Kontakt
Dr. Sebastian Schaffert
Knowledge and Media Technologies
Salzburg Research
Forschungsgesellschaft
Jakob Haringer Str. 5/II
5020 Salzburg
sebastian.schaffert@salzburgresearch.at
www.kiwi-community.eu

Autor: Dr. Sebastian Schaffert

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