Fast jeder kennt das Problem: Ständig wachsende Datenmengen in unterschiedlichsten Formaten (Text, Bild, Film, Ton, Symbole,…) machen das (Wieder-) Auffinden gewünschter Informationen zu einer zentralen Herausforderung in der heutigen Zeit. Information Retrieval, zu Deutsch auch Informationswiedergewinnung, verschränkt interdisziplinär Informationswissenschaft, Informatik und Computerlinguistik und befasst sich mit der Entwicklung von Methoden zur computergestützten, inhaltsorientierten Suche. Als „enabling technology“ ist Information Retrieval aus der Wissensgesellschaft heute nicht mehr wegzudenken.

Das Information Retrieval Facility (IRF) ist ein international tätiges Forschungsinstitut im Bereich des professionellen Information Retrieval (IR) mit Sitz in Wien und der Mission,

IRF Modell

Information Retrieval ist ein neuer Ansatz der Informationswiedergewinnung

den Technologie-Transfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zu fördern. Seit der Gründung im Jahre 2007 haben sich der unabhängigen, gemeinnützigen Organisation inzwischen mehr als 250 international anerkannte WissenschaftlerInnen und IR-ExpertInnen angeschlossen. Von 6. bis 9. Juni 2011 findet bereits zum vierten Mal das IRF Symposium statt (www.irfs.at), welches als lösungs- und anwendungsorientiertes Diskussionsforum jährlich IR-ForscherInnen und AnwenderInnen von IR-Technologien aus der Industrie in Wien versammelt. Das IRF stellt seinen Mitgliedern ein offenes Referenzlabor zur Entwicklung neuer Suchmethodologien zur Verfügung: die Hochleistungs-Computer Infrastruktur des IRF wird von ForscherInnen aus der ganzen Welt verwendet, um mit Datensammlungen, die Millionen technisch-wissenschaftlicher und multilingualer Dokumente enthalten, zu experimentieren. Das IRF beteiligt sich erfolgreich an zahlreichen Forschungsprojekten auf nationaler und internationaler Ebene: Optimierung von Such- und Klassifizierungsmethoden für Texte und Bilder im biomedizinischen Bereich, maschinelle Übersetzung von Patentdaten, Entwicklung von semantischen Technologien, Verarbeitung der natürlichen Sprachen, automatisierte Bilderkennung sowie Entwicklung der nächsten Generation von Suchmaschinen.

Um nachhaltige Innovation zu gewährleisten, hat sich das IRF ganz der Open Science Kultur und dem offenen Zugang zu wissenschaftlichen Experimentalsystemen und Ergebnissen verpflichtet. Das IRF ermöglicht Unternehmen im Rahmen von Auftragsforschungsprojekten an die neuesten Forschungsentwicklungen anzuknüpfen, um die Effizienz ihrer eigenen Suchprozesse zu verbessern. Dabei stützt sich das IRF auf sein internationales Netzwerk von führenden IR-ForscherInnen und bewährte, etablierte Methodologien, zu denen Unternehmen in der Regel keinen Zugang haben. Maßgeschneiderte IR-Trainings und unabhängige Evaluierung von Systemen und Tools runden das Angebot für industrielle Partner ab.

Autor: Katja Mayer

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