Wissenschaft/Forschung

Adolf-Adam Preisträger Lukas Stadler

Zum ersten Mal wurde am 22. Dezember 2011 der Adolf-Adam-Informatikpreis an der Johannes Kepler Universität (JKU) Linz für die beste Masterarbeit des vergangenen Jahres verliehen. Vier Finalisten stellten sich der Jury. Diese bestand aus 250 Schülerinnen und Schülern, die per SMS für ihren Favoriten stimmten. Mit großer Stimmenmehrheit entschied DI Lukas Stadler mit seiner Arbeit Koroutinen in Java – Wie man Computern beibringt, 1000 Dinge gleichzeitig zu tun den Wettstreit für sich.

“Dass ich gewonnen habe, kommt für mich völlig unerwartet!, freute sich der 29-jährige Sieger aus Oberkappel bei der Preisverleihung. 122 Teilnehmer hatten für seine Arbeit gestimmt, insgesamt wurden mehr als 200 Stimmen per SMS abgegeben. In seinem Vortrag erklärte Stadler, dass scheinbar parallele Prozesse in Computern in Wahrheit abwechselnd ablaufen. “Dieser ständige Wechsel zwischen den Programmen ist langwierig und macht Computer langsamer.” Stadler hat Techniken entwickelt, durch die Programme selbst und nicht mehr das Betriebssystem den Wechselzeitpunkt bestimmt. “Das macht die Prozesse sehr viel schneller, läuft stabiler und spart auch noch Speicherplatz”, beschreibt Stadler die Vorteile, mit denen er die Jury überzeugen konnte. Derzeit arbeitet der Assistent am Institut für Systemsoftware zusammen mit der Firma Oracle an weiteren Projekten zum Thema.

Lukas Stadler ist in der OCG wohlbekannt. Er hat in den Jahren 1998 bis 2002 hat er sich für das Österreich-Team der Internationalen Olympiade aus Informatik qualifiziert und hat eine Bronze- und zwei Silbermedaillen errungen. (Teilnehmerliste der IOI)

Platz 2 ging an DI Clemens Birklbauer für Fernsehen ohne schwarze Balken – Mehr sehen als der Regisseur erlaubt!, Rang 3 an Filip Korzeniowski mit Gesangsstimmen in Echtzeit folgen – Kann man einem Computer beibringen, wie ein Musiker zu hören? und Platz 4 an Andreas Hader für Computerinteraktion mittels Alltagsgegenständen – Wie bringe ich meinen PC dazu, mein Kaffeehäferl als Maus zu erkennen?

Praxisnahe JKU-Ausbildung

Der mit 1.500 Euro dotierte Adolf-Adam-Informatikpreis wurde gemeinsam mit dem Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung, der Österreichischen Computer Gesellschaft und dynaTrace ins Leben gerufen. “Wir wollten damit auch jungen Menschen zeigen, dass das Informatik-Studium sehr spannend sein kann und Informatiker aktiv an der Gestaltung unseres Alltags mitwirken”, erklärte Prof. Gabriele Kotsis, Vizerektorin für Forschung an der JKU Linz. Auch Prof. Hanspeter Mössenböck, Vorsitzender der Studienkommission Informatik, betonte: “Informatik ist keine trockene Sache für Einzelgänger. Es ist eine spannende Tätigkeit, bei der man in Teamarbeit praxisrelevante Probleme löst.” Derzeit würden von der Wirtschaft doppelt so viele Informatiker benötigt, als verfügbar seien. Und auch der CTO von dynaTrace Bernd Greifeneder – selbst JKU-Informatik-Absolvent – bestätigte die guten Jobaussichten für Informatiker. “Allein dynaTrace wird nächstes Jahr rund 40 neue Mitarbeiter einstellen”, so Greifeneder.

Zum Namensgeber des Preises

Prof. Adolf Adam (1918-2004) war österreichischer Statistiker und Informatiker. Er wurde 1966 an die gerade gegründete Hochschule für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften nach Linz berufen und erstellte das Linzer Informationswissenschaftliche Programm (LIP), mit dem er den Weg zur Etablierung der Informatik als anerkannte Studienrichtung ebnete. Linz war 1969 die erste österreichische Universität, an der ein Informatikstudium eingerichtet wurde. Auf Prof. Adams Betreiben erfolgte 1971 auch die Umbenennung der damaligen Hochschule für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften in Johannes Kepler Universität.

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