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Mag. Michael Wiesmüller

Mag. Michael Wiesmüller

Mag. Wiesmüller im Interview zur FTI-Strategie des Bundesministeriums für
Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit)

Mit der FTI-Strategie „Der Weg zum Innovation Leader“ will Österreich vom „Innovation Follower“ zum „Innovation Leader“ werden. Mag. Michael Wiesmüller, Abteilungsleiter für IKT-Forschung im bmvit, erklärt, wie dieses Ziel erreicht werden soll.

OCG Journal: Worauf basiert die FTIStrategie?

Wiesmüller: Vor rund zwei Jahren beauftragten u. a. bmvit, Wissenschaftsund Wirtschaftsministerium die so genannte Systemevaluierung, eine Art Generaltomografie des österreichischen Innovationssystems und sicher ein Meilenstein in der jüngsten Entwicklung des österreichischen FTI-Systems. Aus den Ergebnissen ließ sich eine Reihe von Empfehlungen dafür ableiten, welchen Weg Österreich einschlagen muss, um seine Innovationsleistung zu verbessern.

OCG Journal: Wie trägt die FTI-Strategie zur Stärkung der Innovationsleistung bei?

Wiesmüller: Bei der Systemevaluierung zeigte sich, dass wir in Bezug auf die Größe unseres Wirtschaftsraums und unsere Positionierung im internationalen Kontext zu kleinteilig aufgestellt waren. Wir konnten feststellen, dass die strategischen Stoßrichtungen der zahlreichen Einzelprogramme zu unterkritisch und zu wenig wirkungsorientiert waren. Bei der FTI-Strategie geht es daher um eine kohärente bundesweite Forschungs- und Innovationsstrategie, die die Vielzahl einzelner Maßnahmen koordiniert und in eine Gesamtstrategie einbindet.

OCG Journal: Welche Forschungsquote muss erreicht werden, um zu den Innovations- Leadern aufzuschließen?

Wiesmüller: Momentan gibt es mit Finnland und Schweden nur zwei Länder in der EU, die eine Forschungsquote von über 3 Prozentpunkten vorweisen können. Österreich liegt mit 2,76 Prozentpunkten immerhin unter den Top 5, wir wollen aber in den nächsten zehn Jahren unsere Forschungsquote um einen Prozentpunkt auf 3,76 erhöhen. Auf lange Sicht bedeutet das beträchtliche Investitionen der öffentlichen Hand, die zusätzliche F&E-Ausgaben in der Wirtschaft auslösen.

OCG Journal: Gibt es auch kurzfristig erreichbare Ziele?

Wiesmüller: Innerhalb der nächsten ein bis zwei Jahre wollen wir eine tiefgehende Reform des Förderungssystems im Bereich der angewandten Forschung abschließen. Wir nennen das „Themenmanagement“. Hier geht es darum, Themen in ihrer inhaltlichen Ausrichtung breiter und gesamtheitlicher aufzufassen und Maßnahmen entlang der gesamten Innovationskette mit einem erweiterten Instrumentenportfolio umzusetzen. In unserem Haus sind das mit „Mobilität“, „Verkehr“, „Produktion“ und „IKT“ vier Haupt- und mit „Sicherheit“ und „Raumfahrt“ zwei Zusatzthemen. Eine
Mit der FTI-Strategie „Der Weg zum Innovation Leader“ will Österreich vom „Innovation Follower“ zum „Innovation Leader“ werden. Mag. Michael Wiesmüller, Abteilungsleiter für IKT-Forschung im bmvit, erklärt, wie dieses Ziel erreicht werden soll. wesentliche Herausforderung besteht darin, Technologien, die man bisher eigenständig programmatisch umgesetzt hat, in dieser Themen-Landschaft neu zu gestalten.

OCG Journal: Wie sieht moderne Innovationspolitik aus?

Wiesmüller: Es wird weniger von Forschung und mehr von Innovation gesprochen. Innovation hat viele Aspekte, die weit über reine Forschungsfragen hinausreichen. Denken Sie an Fragen der Regulierung, der Ausbildung, des nationalen Universitätssystems, der Gründungen usw.

OCG Journal: Rechnen Sie mit einem positiven Feedback der Antragsteller auf die Reformen?

Wiesmüller: Ja, denn zukünftig können Unternehmen besser in Portfolios denken und klarer erkennen, wo entlang eines Themensegmentes Möglichkeiten für ein Unternehmen liegen, Forschungsförderungen zu erhalten.

OCG Journal: Wie weit fortgeschritten ist die FTI Strategie?

Wiesmüller: Sie ist festgelegt und veröffentlicht – nun geht es an die Umsetzung.

Infos zur FTI-Strategie:
http://www.bmvit.gv.at/innovation

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